Die Geschichte des Hohen Kreuz

 

Das Steinkreuz

500 m südöstlich vom Ort stehend, befindet sich das namensgebende aus Sandstein gefertigte "Hohe Kreuz". Mit seiner Länge von 3,45 m ist es das längste Steinkreuz in Thüringen. Errichtet wurde es 1552 oder kurz danach.

Es ist ein Kleeblattkreuz und besitzt an der Richtung Stadtilm zeigenden Seite am Kopf herausgearbeitet eine Gabel mit zwei Zinken, sowie darunter die Jahreszahl 1552. Die Gabel war das Wappenzeichen des Schwarzburger Grafen Günther XL. der im angegebenen Jahr verstorben ist.

Es ist davon auszugehen, dass bereits vor 1552 ein Kreuz an der selben Stelle stand

Die Sage

Auch um das "Hohe Kreuz" ranken sich wie auch bei einigen anderen Steinkreuzen wilde Sagen:

"Vor langer Zeit wurde die Frau eines Grafen von Gleichen unter dem Vorwand, ihr den Weg nach Erfurt zu zeigen, von einem Abt des Klosters Paulinzella entführt. Der Burgwächter bemerkte den Vorfall und blies Alarm. Der heimkehrende Graf verfolgte den Entführer. Vor Stadtilm kam es zum Kampfe, wobei der Abt unterlag und die Tat mit seinem Leben bezahlen mußte. Mönche des Klosters Paulinzella holten den Toten und hielten Seelenmessen. An der Stelle wo der Totschlag geschah, wurde ein großes steinernen Kreuz errichtet."

Peter Unger

Chronik

16. Jahrhundert

Im Jahre 1552 wird das "Hohe Kreuz" in seiner heutigen Form errichtet.

17. Jahrhundert

Am Galgenrand, ganz in der Nähe des Hohen Kreuzes befindet sich die Richtstätte Stadtilms. Am 08.08.1610 wird dort Lorentz Antonius wegen Unzucht "zusamt der Hur" verbrannt. Am gleichen Tag wird Hans Knorr aus Kleinliebringen "um begangener Dieberein gehängt".

19. Jahrhundert

Am 25.03.1802 bekommt ohann Georg Abendroth von Fürst Günther Friedrich Carl I. das "Privilegium zur Errichtung eines Gasthofes an der Stadtilmer Straße bey dem hohen Kreutze unweit Niederwillingen".

Der "Schriekelische Gasthof" auf dem Hohen Kreuz, bestehend aus Wohnhaus, Stall, gepflastertem Hof, Garten und die Hälfte des Löpsbrunnens, wird am 10.02.1823 versteigert. Der neue Eigentümer heißt Brünnert.

Am 01.08.1824 findet im Gasthaus Hohes Kreuz ein "solennes Vogel- und Scheibenschießen" statt.

Am 04.10.1835 findet eine "Kirmse" auf dem Hohen Kreuz statt.

Die Besitzerin des Gasthofes, Johanna Elisabeth Margarethe Martin, geb. Brünnert, erhält am 01.03.1838 für sich, ihre Erben und alle künftigen Besitzern, das Recht, "Bier zu brauen und zu verschenken, Reisende aufzunehmen und zu beherbergen und überhaupt alles, was zum Betrieb einer Gastgerechtigkeit gehört auszuüben befugt seyn soll".

Z.M. Brünnert verkauft am 28.10.1846 seine Ziegelhütte

M. Brünnert kauf das "Ziegeleigeschäft" zurück und eröffnet es am 29.06.1852 neu. Er verkauft auch wieder Lederkalk.

Im Juni 1856 gibt es zwahlreiche starke Gewitter. Auf dem Hohen Kreuz schlägt mehrfach der Blitz in Bäume ein

Das noch unfertige Willinger Bahnhofsgebäude wird bei einem orkanartigen Sturm Mitte September 1893 umgeworfen. Einzelne Bauhölzer werden später im Ort Hohes Kreuz gefunden.

Am 29.10.1899 bricht im Ort ein Feuer aus.